Einen facettenreichen Überblick über die verschiedenartigen Aspekte und Formen der Porträtfotografie - vom klassischen, formal-repräsentativen Sitzporträt bis hin zur intensiven psychologischen Charakterstudie - bietet die Ausstellung der Hulton-Getty Picture Collection "Portraits - Ein Rundgang durch 100 Jahre Fotografie".

Das historische Bildarchiv Hulton-Getty Picture Collection in London umfasst eine Anzahl von 15 Millionen (!) qualitativ hochwertiger Bilder. Angesichts dessen kann die Auswahl von 70 Portraits in dieser Ausstellung nur andeuten, was machbar wäre - auch wenn sie sich bereits auf das Portraitfoto beschränkt.

Vertreten durch Cameron und Lewis Carroll, dem Autor von "Alice im Wunderland", der auch für seine Kinderportraits bekannt war, präsentiert sich die Frühzeit der Fotografie. Sasha, gesuchter Portraitist der Londoner Schickeria der 20er und 30er Jahre, konservierte in seinen Bildern den Glamour Edwardianischer Zeiten, während weniger Bekannte für die Revuen und Magazine ihrer Zeit ein Kaleidoskop der literarischen Welt erarbeiteten. Sozusagen Ausstellungen in der Ausstellung werden der Welt der Musik, der Bühne und der Kunst gewidmet sein. Der Sache gemäß geht es dort eher um Selbstrepräsentation: Schauspieler, aber auch bildende Künstler und Literaten sozusagen als Erbe der Monarchen.: Stefan George im strengen Profil eines Renaissancefürsten. Yeats und Beckett als intellektuelle Brillenträger (ein erstaunlich häufig benutztes Attribut), Dylan Thomas als naturverbundener Träumer und Hockney oder Christo inmitten ihrer Werke. Nur Joyce dreht allen den Rücken zu. next